Gemälde
«Chalamala»

Mit ihm hat alles begonnen. Chalamala, der Hofnarr von Gruyères begleitet mich, seit ich in der Mittelschule eine Semesterarbeit über ihn geschrieben habe. Seither ist er mein Maskottchen. Er arbeitet als Ratgeber und Tänzer mit Wort und Bild und verkörpert den Versuch, auseinanderdriftende Welten zusammenzubringen durch Weisheit oder Lachen. Figuren wie den Hoffnarren nennt man auch «Tricksters». Eines meiner Acryl-Gemälde stellt Chalamala dar. (Acryl, 100 x 100 cm).

Leinwandgeschichten: Gemälde

Eingeborene machen Kunst

 

In der Schweiz machen alle Eingeborenen Kunst, oder fast alle. Unglaublich, wie viele Keller, Ställe und Fabrikhallenecken vermietet sind an Künstlerinnen und Künstler, die dort ihre gesammelten Werke aufbewahren: Installationen, Leinwände, Skulpturen. Ich «kunste» auch, wie man in der Szene selbstironisch oder selbstverliebt sagt. Oder tat es bis vor einiger Zeit. Wirkte mit im Rahmen des «Kunsthaus Örlikon», einer alternativen Zürcher Szenegruppe. Machte Masken, Malerei und betätigte mich mitunter als Ausstellungsmacher. Zwei Ausstellungen: «Überlebenskunst», die 1993 in einer Zürcher Zivilschutzanlage stattfand und einen Überblick über die junge Zürcher Kunstszene gab. «DDR – Deutsche Demokratische Restbestände», eine surrealistische Schau von realexistierendem sozialistischem Schrott, präsentiert von Freunden aus der DDR, die genügend Distanz zur Politik und genügend Nähe zum Alltag hatten. Eröffnet wurde die Schau am 1. Mai 1990, kurz nach dem Mauerfall.


Ich wäre lieber Maler geworden als alles andere. Doch hatte ich den Mut nicht dazu. Im Rückblick finde ich, dass ich einige schöne Sachen geschaffen habe. Ich figuriere als Künstler im Bereich Acrylmalerei und Plastik (Maskenobjekte) auch im Schweizerischen Lexikon der Kunst von SIKART.

 

 

Computergemälde

Ich habe wieder zu malen begonnen

 

Der Besuch zweier Ausstellungen – eine davon David Hockney in Luzern, die andere mit Bildern einer unbekannten jungen Künstlerin – haben mich beeindruckt, wenn nicht schockiert. Darf man das? Bilder mit dem Computer malen und ausdrucken oder gar projizieren? Dann dachte ich: Durfte man das vor hundert Jahren: Fotografien als Vorlagen oder Hilfsmittel zum Malen benutzem? Antwort: Man darf alles, wenn man damit ein Werk zustandebringt. Also etwas, was eine autonome Ästhetik hat. So habe ich mir nach Jahren ohne eigenes Bildschaffen ein iPad gekauft und dann das vielleicht beste Grafikprogramm (Procreate) darauf montiert und habe damit zu zeichnen und zu malen begonnen. Das war im August 2022. Keine geschleckten Bilder wie aus Fantasy-Filmen oder Werbeanzeigen sollten entstehen. Für mich sind die meisten Funktionen verboten: Es wird nicht kopiert, nicht begradigt, keine Formel verwendet, keine vorgegebenen Schematismen eingesetzt. Nur zeichnen, Pinselformen, Farbpalette und - das ist neu - der Gebrauch von verschiedenen Ebenen. Die Farbtropfen der Leinwandmalerei kannst Du zwar kaum imitieren, dafür bleiben andere spontane Restspuren aus der Verwendung des Programms. Die Gemälde, die bisher entstanden sind, stehen jedenfalls den bisherigen Akrylbildern näher als übliche Computergrafik. Und ich spüre einen ungeahnten Elan. Auf dem Computer zeichnen und malen werde ich noch lange können, selbst wenn die Kräfte erlahmen.
 

 

Ausstellung im Art Dock


Über Weihnachten / Neujahr stellte ich erstmals solche Bilder aus im Art Dock von Ralph Baenziger,  Güterbahnhofteil beim Hardplatz Zürich: Computergemälde, ausgedruckt als Poster im Format 100cm x 100 cm. Jeder Ausdruck ist ein Original, ein anderes physisches Substrat gibt es nicht – nur das elektronisch File. Das sind damit aber keine Bilder des Typs KI – Künstliche Intelligenz. Nicht Algorithmen tun das Werk. Sondern der Künstler mit einem Stick als Pinsel, mit Farbpalette und einigen händischen Funktionsbefehlen des Malprogramms "Procreate".

(Auf Anfrage erstelle ich weitere Ausdrucke als Poster oder auf Leinwandgemälde.)

 

 

 

Rückblick auf die letzte Gemäldeausstellung

 

Es war eine Art Retrospektive, dieAusstellung meiner Gemälde im Letzibad Zürich ("Max-Frisch-Bad")

unter dem Titel "Kleine Weltgeschichten auf Leinen"

vom 23. August 2019, bis zum 29. September 2019

Kulturraum Max Frisch-Bad, kuratiert von Sascha Serfözö, Verein KULT

 

Einige Echos aus Mail-Zuschriften:
"Es hat grossen Spass gemacht. Mein Lieblingsbild war 'Derwisch, auf dem Eis herumfurzend'. Ich wusste gar niicht, dass du ein so talentierter Maler bist."

"Nicht nur das Clown-Bild, besonders auch das Spital-Bild mit Hans Bruggmann haben mich sehr berührt. Da sind tiefe Emotionen in deinen Pinsel geflossen, ganz direkt."

"Dank deinen umfassenden Informationen fand ich heute Morgen den schönen Raum mit deinen eindrücklichen Bildern und sah mir dein Werk in aller Ruhe an. Gut, waren da die Stühle an der Fensterfront, denn genau aus dieser Distanz wirkten die Bilder am intensivsten, fand ich. Am stärksten berührt haben mich zwei: Das titelgebende kleine Welttheater und der Hofnarr."

 

 

Wilde Werke – ein Buch über mein Kunstschaffen

Für speziell Interessierte: ch habe in meinem kleinen und feinen "Chalamala-Verlag", der sich auf persönlich-familiäre Publikationen beschränkt,  ein Buch über meine Gemälde und meine Masken produziert, dies als Print-on-demand.

Titel "Wilde Werke", 100 Seiten, vollfarbig mit ca. 200 Bildern, 18 x 30 cm Querformat, Hardcover mit jeansartigem Einband. ISBN 978-3-033-07730-0.

Es ist bestimmt für Freunde und Bekannte. Ich gebe es aber an Interessierte ab zum leider recht hohen Selbstkostenpreis von Fr. 150.- (Versand inbegriffen).  Mail an w.wottreng@bluewin.ch